iPhone 4 Konkurrent: Sony Ericsson startet mit eigenem App Store

Apples Geschäftsmodell macht Schule. Auf einer Konferenz erklärte der Handy-Produzent Sony Ericsson, dass er wichtige Teile von Apples Geschäftsstrategie übernehmen will. Dazu gehört die Auslagerung von Risiken an Zulieferer und Händler. Sony Ericsson hat derzeit mit Absatzrückgängen zu kämpfen.
Sony Ericssons Marketing-Chef Hioaki Kobayashi erläuterte auf der Konferenz in Tokio das Geschäftsmodell von Apple. Demnach hat der Erfolg des Konzerns drei Standbeine: Den App Store, das iPhone und das Zubehör. In allen drei Bereichen lagert Apple das Geschäftsrisiko zu einem großen Teil an seine Partnerfirmen aus.
Nur im App Store können die Besitzer von iPhone, iPad und iPod legal Zusatz-Anwendungen für ihre Geräte kaufen. Apple kontrolliert den Zugang zu seinem Software-Shop streng, manche Apps werden für den Verkauf im App Store nicht zugelassen. Von dem Verkaufspreis einer Applikation gehen 30 Prozent an Apple. Der kalifornische Konzern verdient so an den Produkten Dritter, trägt aber nicht das Risiko der Entwicklung und Vermarktung.
Auch beim Verkauf des begehrten iPhone gibt Apple einen Teil des Risikos an die Partner weiter. Das gilt zumindest für Länder wie Deutschland und die USA, in denen der Kauf eines iPhones an einen Laufzeitvertrag mit einem bestimmten Mobilfunk-Anbieter gekoppelt ist. Der Anbieter kauft die begehrten Smartphones zum vollen Preis von Apple und bietet sie dann auf eigenes Risiko seinen Kunden an.
Beim Verkauf von Zubehör ist das Geschäftsmodell vielleicht am deutlichsten zu sehen. Das Zubehör, das im offiziellen Apple Store angeboten wird, stammt zum allergrößten Teil von Drittanbietern. Apple verdient durch die Vergabe von Lizenzen für das iPhone-Logo. Ohne dieses Logo können die Zubehör-Hersteller ihre Produkte nicht im Apple Store verkaufen.
Laut der japanischen News-Seite Tech-On will Sony Ericsson zukünftig auf eine ähnliche Strategie setzen. Dazu knüpft das Unternehmen enge Kontakte zu möglichen Partnern wie Software-Firmen, Mobilfunk-Providern und Zubehör-Herstellern.
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Von Haus aus bin ich Kommunikationspsychologe und wollte ursprünglich Kinder -und Jugendpsychotherapeut werden. Nach meinem Studium habe ich meine berufliche Laufbahn jedoch bei dem Internet-Unternehmen Skype begonnen. Anschließend arbeitete ich bei eBay im Onsite-Marketing und Finding-Bereich.